So ein wichtiger Feiertag wie der Tag der deutschen Einheit muss natürlich auch in Sambia gefeiert werden. Irgendwie ist der Tag hier sogar wichtiger als in Deutschland. Jedenfalls für mich, denn ich habe noch nie diesen Tag so sehr gefeiert wie in diesem Jahr. Alle Deutschen die sich zurzeit in Sambia befinden und dies dem Auswärtigen Amt gemeldet haben, wurden zu einer Feier in der deutschen Botschaft eingeladen. Selbstverständlich konnten wir dieser Einladung nicht wiederstehen und haben uns am 30.09. auf den Weg nach Lusaka gemacht. Von Mpulungu aus konnten wir mit Sophie die 3h bis nach Kasama fahren, denn die hat mit ihrer Klasse einen Tagestrip zum Hafen gemacht. Die Lehrer waren so nett und haben uns auf dem Rückweg mitgenommen. Ein Deutscher hätte gesagt, der Bus ist voll. Ein Sambier hingegen hätte gesagt, wir passen noch locker mit in den Bus. Während sich die Kinder also teilweise im Bus gestapelt haben, wurden die frisch gekauften Fische einfach vorne an der Windschutzscheibe aufgehangen, damit es im Bus nicht so stinkt. Der platte Reifen wurde auch einfach geflissentlich ignoriert und die Fahrt nach Kasama wurde fortgesetzt. Am nächsten Morgen ging es dann in aller frische für uns vier um 7 Uhr mit dem Bus nach Lusaka. Nach 12h fahrt sind wir endlich in Lusaka angekommen und in unserer Unterkunft, dem Lusaka Backpackers, wurden erst einmal Burger bestellt und der Pool ausgetestet. Den nächsten Tag haben wir damit verbracht uns in einem Einkaufszentrum die Zeit zu vertreiben. Abends haben wir uns sehr gut mit einer Gruppe Niederländer und einigen Amerikanern unterhalten. Außerdem waren Nils und Josha zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Lusaka. Nils hatte 2013 gemeinsam mit Greta einen Freiwilligendienst in Mpulungu gemacht und ist jetzt wieder für 3 Wochen zu Besuch in Afrika. Es war ein sehr amüsanter Abend. Für den Besuch bei der Botschaft am nächsten Tag haben wir uns sogar etwas Schick gemacht. Alle (außer Stella) haben sich ein Kleid angezogen und dann haben wir uns auf den Weg zur Botschaft gemacht. Vor Ort haben wir dann auch bemerkt, dass die Kleider die richtige Entscheidung waren. Denn begrüßt wurde man von dem Botschafter und anderen wichtigen Persönlichkeiten per Handschlag auf dem roten Teppich. Hinter dem Teppich wurde einem direkt ein Glas Wein oder Orangensaft in die Hand gedrückt. Wir waren umgeben von Männern in Anzügen und Frauen in eleganter Kleidung und hohen Schuhen. Schnell haben wir andere Jugendliche gefunden, die auch einen Freiwilligendienst in Sambia machen. Die Gruppe wuchs stetig an bis wir etwa 30 Personen waren. Jeder hat versucht mal mit jedem zu quatschen, was eher so semi gut geklappt hat. Aber ich war echt überrascht, sogar zwei Freiwillige aus Paderborn zu treffen. Die meisten Freiwilligen haben ihre Projekte allerdings in oder um Lusaka und nicht bei uns in der Nähe. Nach der Rede des Botschafters wurde dann das Buffet eröffnet. Viel spannender war für uns allerdings die Currywurst-Theke. Denn auch nach nur etwa 5 Wochen konnten wir es kaum erwarten wieder deutsches Essen zu essen. Auch das Buffet mit Kassler, Hähnchenkeulen, Kartoffelpüree, Apfelpfannkuchen und Käsekuchen konnte sich sehen lassen. Nachdem wir alle so viel gegessen haben, dass Einigen von uns schlecht wurde, ging die Party erst richtig los. Mit sambischer Musik wurde die Tanzfläche eröffnet. Als dann die ersten, für Jugendliche spannenderen, Songs gespielt wurden, wurde die Tanzfläche auch richtig voll. Von den Spice Girls, dem roten Pferd, ACDC, Hula Palu und sambischen Party Songs war echt alles dabei. Wir ließen es uns auch nicht nehmen gemeinsam mit dem deutschen Botschafter eine Runde Macarena zu tanzen. Er hatte da zwar so seine Schwierigkeiten, hat aber den ganzen Song durchgetanzt. Gegen halb 1 sind wir dann aber doch zurück zum Hostel, denn um 04:30Uhr fuhr der Bus und wir mussten noch packen. Wir vier haben uns von den anderen verabschiedet, aber vorher die Nummern mit den anderen Freiwilligen ausgetausch. Denn alle Freiwilligen sind jetzt Mitglied einer Sambia-Freiwilligen-Whatsapp Gruppe. Ich glaube wir haben an diesem Abend alle den ein oder anderen neuen Freund gefunden. Schade nur, dass die Meisten am anderen Ende von Sambia leben. Teilweise überlegen die Freiwilligen aber schon, sich unserer Reise nach Zanzibar im Dezember anzuschließen. Nach einer sehr kurzen Nacht ging es dann früh morgens in den Bus. Für Stella und Sophie für etwa 13 Stunden, für Julia und mich für 17. Denn obwohl wir in der Zeit nur 2 (!!) sehr kurze Pausen eingelegt haben, hat der Bus unfassbar lange gebraucht. Vollkommen ausgelaugt sind wir dann wieder in Mpulungu angekommen und haben uns in unsere Betten fallen lassen.
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August 2018
Wer bin ich?
Ich heiße Alicia Meschede bin 19 Jahre alt und komme aus Paderborn. Nachdem ich nun meine Schullaufbahn beendet habe, gehe ich für ein Jahr nach Sambia, Afrika. Zusammen mit meiner Freundin Julia werde ich dort ein Jahr in Mpulungu arbeiten. |