Letzte Woche hatten wir die sogenannte Inter – Houses Competition. Das ist in etwa das sambische Sportfest. Dazu wurden alle Kinder der Klassen 1-7 auf 4 Häuser (Teams) aufgeteilt, die nach einer sambischen Stadt benannt wurde. Die Lehrer wurden ebenfalls aufgeteilt und wir hatten ein paar Wochen Zeit, um mit unserem jeweiligen Team zu üben. Mittwochnachmittags haben wir alle zwei Wochen für 1 ½ Stunden Sport und in der Zeit haben Mr. Silupya und ich mit unserem Team trainiert. Es gab unterschiedliche Disziplinen wie z.B. Staffellauf, Hochsprung, Netball, Schubkarrenrennen, Sackhüpfen, Fußball, 100m lauf, Eierrennen und Flaschenrennen. Bei dem Eierrennen hat man ein Ei auf einem Löffel und muss möglichst schnell eine kurze Strecke zurück legen, ohne dass das Ei herunterfällt. Bei dem Flaschenrennen haben die Kinder doch tatsächlich eine Flasche auf dem Kopf balanciert und sind damit dann zu Ziellinie gelaufen. Die Linien wurden durch Leim auf dem Boden deutlich gemacht, oder Teile der trockenen Wiese wurden einfach entfernt. Donnerstags mussten die Kinder außerdem die Steine von dem Ground aufsammeln... dazu hatten sie aber nicht so Lust und deshalb musste ich mir dafür etwas anderes ausdenken. Es hieß für meine Klasse dann Jungen gegen Mädchen und welches Team mir mehr Steine bringt, bekommt nächste Woche etwas süßes von mir. Da konnten sie dann auf einmal doch Steine aufsammeln. Organisatorisch war das ganze aber eine absolute Katastrophe… Irgendwie wurde erst in der Woche davor wirklich mit dem Organisieren des Wettbewerbs angefangen und dementsprechend lief auch alles. Es gab zu wenig „Schiedsrichter“, die einzelnen Disziplinen sind komplett durcheinander gelaufen und teilweise wurde die Teamzuteilung nicht beachtet. Alle Schüler wurden schon vor Wochen gerecht auf die 4 Gruppen aufgeteilt, das wurde zum Teil aber einfach ignoriert. Die Kinder sind einfach zu anderen Teams abgehauen und manchmal haben sogar die Lehrer die guten Schüler „geklaut“. Da hat es mich dann ziemlich gestört, dass da niemand durchgegriffen hat. Wenn Mr. Silupya oder ich versucht haben das anzusprechen, dann kam von den Verantwortlichen Lehrern nur die Aussage: „Das soll den Kindern ja nur Spaß machen.“, zurück. Das fand ich ehrlich gesagt ziemlich blöd, denn wenn man so etwas zulässt kann man den Wettstreit auch gleich sein lassen. Ich hatte auch von den Lehrern erwartet, dass sie etwas dagegen unternehmen und nicht selber die Kinder dazu überreden das Team zu wechseln. Für die war das nämlich dann nicht nur Spaß, wenn man die ganzen sportlichen Kinder zu sich holt. Zumal wir das einzige Team waren, dass wirklich jede Woche trainiert hat. Die anderen Lehrer haben sich selten oder sogar nie blicken lassen, so musste Julia z.B. ihre Gruppe alleine trainieren und dann haben sie sich für den Wettbewerb einfach die Besten Schüler geschnappt ohne selber etwas zu tun… Morgens um 07:30h sollte das Programm dann eigentlich starten. Da wurde mir aber gesagt, dass ich doch noch bitte mal eben eine Punktetabelle erstellen soll für die Schiedrichter. Das fiel Ihnen mal wieder sehr früh ein. Durchgeführt wurde das Ganze auf dem „Ground“ direkt neben unserer Schule. Das ist eine große Wiese mit zwei Fußballtoren. Die einzelnen Disziplinen wurden dann jeweils für die Klassen 1 - 4 und die Klassen 5 -7 durchgeführt und da wurde noch zwischen Jungen und Mädchen unterschieden. Wenn es also Zeit für Sackhüpfen war, dann gab es jeweils aus den unteren Klassen 4 Jungen und 4 Mädchen und aus den oberen Klassen auch. Der Gewinner hat dann 4 Punkte bekommen, der zweite Platz 3 Punkte und so weiter. Nach den ganzen Disziplinen haben die Jungs dann noch Fußsball und die Mädchen Netball gespielt. Die Punkte wurden dann immer addiert und den Kindern am Ende mitgeteilt. Mein Team Luapula hat mit 72 Punkten zweiten Platz gemacht, mit nur zwei Punkten zu Platz 1. Es ging dann auch bald an das Aufräumen. Die Aktion war insgesamt ziemlich anstrengend, weil es oft Diskussionen gab, wer denn jetzt gewonnen hat oder nicht. Auch da haben sich einige Lehrer wieder eingemischt und versucht die Ergebnisse zu manipulieren. Dazu standen wir den ganzen Tag in der prallen Sonne und hier in Mpulungu sind es täglich immer noch mindestens 30 Grad. Der Tag war also ziemlich anstrengend, aber die Kinder hatten immerhin ihren Spaß an der ganzen Aktion. Ich war aber wirklich froh, als wir diese Aktion hinter uns gelassen hatten. Die Preise für die einzelnen Häuser sollen in der kommenden Woche erst verteilt werden.
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August 2018
Wer bin ich?
Ich heiße Alicia Meschede bin 19 Jahre alt und komme aus Paderborn. Nachdem ich nun meine Schullaufbahn beendet habe, gehe ich für ein Jahr nach Sambia, Afrika. Zusammen mit meiner Freundin Julia werde ich dort ein Jahr in Mpulungu arbeiten. |